Förderwunder-Treffpunkt: Beschattung am Hauptplatz vor Vision einer Fußgängerzone
Am 13. Oktober 2025 lud der Verein BLOP! zum Treffpunkt ins Sonnenland Teamspace. Unter dem Titel „Förderwunder Oberpullendorf“ ging es um zwei große Chancen für die Stadt: die Programme „Baba Beton“ und „AMA 73-10“. Ziel war, gemeinsam Ideen zu entwickeln, welche Flächen Oberpullendorfs von diesen Förderungen profitieren könnten – und wie daraus echte Wohlfühlorte entstehen.

Hauptplatz knapp vor Fußgängerzone – das Förderwunder nimmt Form an
Beim Treffpunkt wurde engagiert diskutiert: Hauptplatz, Begegnungszone, Parkplatz-Stadl oder OSG/Krail-Platz – alle standen zur Wahl. Am Ende setzte sich der Hauptplatz knapp vor der Fußgängerzone bzw. Begegnungszone durch. Auch wurde darüber diskutiert, ob es sich hier auszahlt, wieder Energie in ein Konzept zu stecken, wenn einerseits die Stadtgemeinden kaum Interesse an Projekten hat. Da seit einigen Treffpunkten die Stadtgemeinde, vor allem die ÖVP-Fraktion mit Bürgermeister Heisz sich nicht mehr beim Bürgerbeteiligungsformat des Treffpunkts anwesend war und Anregungen und Initiativen kein Gehör fanden, macht es den Anschein, als fehle es nicht nur am Budget, sondern vor allem am Interesse der Stadtführung.
Andererseits sind beide Förderchancen zwar interessant, doch so kurzfristig ausgeschrieben, dass es schwierig wird, hier als Oberpullendorf wirklich zum Zug zu kommen. Es braucht aber bei beiden Förderungen vor allem auch die Stadtgemeinde als Einreicher der Projekte. Nach für und wider wurden dennoch alle Chancen, die sich in Projekten von Kleinstinvestitionen bis hin zu Großprojekten erstreckten diskutiert.
Nach dem Austausch von Dimension, Nutzen und Förderwürdigkeit fiel die Wahl auf die Begrünung & Beschattung des Hauptplatzes (35%), vor der Begegnungszone bzw. Fußgängerzone (27%) und weiteren Projekten, wie die Revitalisierung des Parkplatz-Stadls, die Öffnung bzw. der Ausbau des Schwimmplatz-Spielplatzes und die Gestaltung des öffentlichen Platzes vorm Krail/OSG-Bauprojekt. Danach wurden auch konkret darüber diskutiert, wie man mit möglichst geringem Budget und Fördernutzung den Hauptplatz beschattet und begrünt – und man kam nicht nur auf einen grünen Zweig.
Für ein attraktives Oberpullendorf ist es wichtig, den Hauptplatz zu begrünen, zu beschatten und ihn als Entschleunigungszone zu sehen!
Norbert Hoffmann, Stadtrat SPÖ
Zwei Förderungen – ein Ziel: mehr Lebensqualität im Zentrum
Die beiden beim Treffpunkt vorgestellten Förderprogramme sind echte Chancen, um öffentliche Flächen in Oberpullendorf in grüne, lebenswertes Bereiche zum Wohlfühlen zu verwandeln. „Baba Beton“ ist ein landesweiter Wettbewerb, der Gemeinden und Initiativen dabei unterstützt, versiegelte Flächen wieder zu begrünen und für Menschen statt Autos nutzbar zu machen. Gefördert werden Projekte, die Asphalt aufbrechen, Wasser speichern, Schatten schaffen oder klimafitte Aufenthaltsorte gestalten. Besonders bewertet werden Kreativität, Bürgerbeteiligung und die langfristige Wirkung auf das Mikroklima. Für die besten Entsiegelungsideen winken bis zu 100.000 Euro Förderung – eine große Chance für mutige Projekte in Oberpullendorf. >> Infos zu Baba Beton als PDF
Das zweite Programm, „AMA 73-10“, stammt aus dem Förderbereich Ländliche Entwicklung (LE 73-10 BML) und richtet sich gezielt an Gemeinden, die ihre Ortskerne beleben und nachhaltig gestalten wollen. Gefördert werden unter anderem Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtbilds, zur Begrünung, Beschattung und Aufenthaltsqualität, aber auch Planungsprozesse und Bürgerbeteiligung. Der Förderanteil beträgt bis zu 65 Prozent der Gesamtkosten, wodurch auch ambitionierte Projekte finanzierbar werden, die sonst am Gemeindebudget scheitern würden. Beide Programme setzen voraus, dass die Stadtgemeinde selbst die Einreichung übernimmt – daher wollen die Teilnehmenden nun Grobkonzepte entwickeln, um Bürgermeister Heisz von einer Einreichung zu überzeugen und Visionen in Maßnahmen zu verwandeln. >> Infos zu AMA-Förderung 73-10 als PDF
Unterstützung aus der Stadtpolitik – und ein offener Stuhl
Seitens der ÖVP war leider niemand anwesend, doch Stadtrat Norbert Hoffmann (SPÖ) nahm aktiv teil und versprach, die Ergebnisse an Bürgermeister Heisz weiterzuleiten. BLOP! bedankt sich für diesen konstruktiven Schritt und hofft, dass auch andere Fraktionen die Chance erkennen: Mehr Schatten, mehr Leben, mehr Wohlfühl- und Begegnungsraum für den Hauptplatz.
>> Hier gibts die Präsentation zum Treffpunkt als PDF
Nach dem Treffpunkt gab es auch Kontakt seitens BLOP! mit Bürgermeister Heisz, doch leider fehlt die versprochene Rückmeldung zur Terminvereinbarung am nächsten Tag auch noch 1,5 Wochen nach dem Treffpunkt. Für Dietmar Csitkovics, der den Treffpunkt wieder moderierte ist Stimmung nach dem Treffpunkt trotzdem gut:
Natürlich ist es für uns als Verein und für mich als Obmann von BLOP! bedenklich, wenn die Stadtführung unsere Bemühungen für Bürgerbeteiligung, Förderprojekte und Initiativen nun seit 5 Jahren fast immer ignoriert, manchmal wirkt es sogar so, als würde man mutige Ideen und neue Chancen bekämpfen. Doch es gibt immer wieder Zuspruch, Beteiligung und auch neue Gesichter und Stimmen, die sich für das Gemeinsame in Oberpullendorf einsetzen wollen – und das stimmt mich zuversichtlich, auch für die Hauptplatz-Beschattung.
Dietmar Csitkovics, verantwortet und moderiert die Treffpunkte
Die nächsten Schritte zum Projekt "Hauptplatz-Beschattung" wurden bereits gesetzt und werden mit Vereinen und Firmen in Oberpullendorf erarbeitet. Die Hoffnung lebt, dass bei einem zukunftsweisenden Projekt zur Beschattung und Begrünung des Hauptplatzes nicht nur die Bevölkerung in Oberpullendorf und die Förderstellen überzeugt werden können, sondern auch unsere Stadtführung – denn dann wird aus den Förderchancen für mehr Lebensqualität in Oberpullendorf tatsächlich ein Förderwunder. 🎇
PS: Hier noch ein Buchtipp, weil es gut als Lektüre für die Herbstferien dienen könnte ...

Lesetipp: „Praxishandbuch Transformation öffentlicher Mobilitätsräume“
Wie können Straßen, Plätze und Parkflächen wieder zu lebenswerten Orten werden? Das Praxishandbuch Transformation öffentlicher Mobilitätsräume (Jonathan Fetka & Martin Berger, erschienen Oktober 2025) zeigt, wie Gemeinden – von der Großstadt bis zur Kleinstadt – mit Entsiegelung, Begrünung und Beteiligung neue Lebensqualität schaffen können.
Gerade jetzt, wo mit Programmen wie „Baba Beton“ und „AMA 73-10“ konkrete Förderchancen für klimafitte Stadtgestaltung bestehen, liefert das Buch inspirierende Beispiele und praxisnahe Werkzeuge: von Pilotprojekten in Wien und Graz bis zu Ideen, die sich auch auf Oberpullendorf übertragen lassen.
Wer verstehen möchte, wie Fördergelder zu echten Veränderungen im öffentlichen Raum führen können, findet hier wertvolle Impulse – verständlich erklärt und kostenlos verfügbar als PDF: 📘 Kostenloser Download „Praxishandbuch Transformation öffentlicher Mobilitätsräume“

