Begegnungszonen: Beispiel für die Herausforderungen in Oberpullendorf…

Begegnungszonen: Beispiel für die Herausforderungen in Oberpullendorf beim Treffpunkt

Treffpunkt zum Thema Begegnungszonen mit den Expertinnen der Mobilitätszentrale

Expertinnen-Input zu Begegnungszonen und Aufenthaltsqualität

Am 23. April 2024 fand in Oberpullendorf ein besonders inspirierender BLOP! Treffpunkt statt, der die Bürgerinnen und Bürger zusammenbrachte, um gemeinsam über zukünftige städtische Entwicklungen zu diskutieren. Im Mittelpunkt des Abends stand die Diskussion zu Begegnungszonen, die als multifunktionale Räume dienen sollen, um die städtische Umgebung zu beleben und die Gemeinschaft zu stärken.

Die Expertinnen Cordula Müller und Christine Zopf-Renner präsentierten die Unterschiede zwischen Wohnstraßen, Begegnungszonen und Superblocks und eröffneten damit eine tiefgehende Diskussion über die Umgestaltung spezifischer Bereiche in Oberpullendorf, einschließlich der Hauptstraße und auch Wohnstraßen. Die Möglichkeit, diese Bereiche in lebendige, verkehrsberuhigte Zonen zu verwandeln, die sowohl sicher als auch einladend sind, fand großen Anklang bei den Anwesenden.

Hier gibt es die Präsentation der Mobilitätszentrale zu Begegnungszonen für Oberpullendorf zum Download als PDF.

Ein neuer Blick auf Mobilität

Die folgende Diskussion beleuchtete intensiv die Themen Radverkehr und die Aufenthaltsqualität für Fußgänger:innen. Ein spezieller Fokus lag auf der Transformation der B50, der Hauptstraße sowie der Einführung von Geschwindigkeitsreduktionen vor Schulen, um die Sicherheit zu erhöhen und die Lebensqualität im Stadtzentrum zu verbessern.

Ein Beratungsbericht als Ergebnis von 1 Jahr intensiver Beratung von den Verkehrsexperten von NAST Consulting, vorgelegt im April 2021, empfahl bereits damals die Einrichtung von Begegnungszonen in der nördlichen Hauptstraße und der Augasse. Danach verschwand dieses Verkehrskonzept in der Schublade, da es Angst vor Parkplatzverlust seitens der Wirtschaft gab. Mittlerweile gibt es jedoch viele Beispiele, wie die Steigerung der Aufenthaltsqualität auch der Wirtschaft mehr Geschäft bringt. Doch nicht nur für die Hauptstraße brächten mehr Bäume mehr Aufenthaltsqualität.

Politische Rückendeckung und Bürgerbeteiligung

Erfreulicherweise waren auch wieder Bürgermeister Heisz, diesmal erstmalig mit Fahrradbeauftragten Walter Biller, sowie Vizebürgermeister Miki Dominkovits mit Stadtrat Norbert Hoffmann mit dabei. Bürgermeister Heisz betonte seine Offenheit für Vorschläge und Verbesserungen, gab aber auch zu, dass es eine große Herausforderung ist, zu solchen komplexen Themen umfassende städtische Maßnahmen zu ermöglichen.

Die aktuell anstehenden Planungsarbeiten zur Brücke in der Cafegasse sowie der Umgestaltung des Hauptplatzes machen deutlich wie wichtig ein Verkehrskonzept für die Zukunft der Innenstadt ist. Sollten die Ratschläge der Experten und Verkehrsplaner sowie eine langfristige Strategie für Mobilität und Ortskernentwicklung nicht berücksichtigt werden, wird es leider wenig Akzeptanz der Bürger:innen für die Projekte Brücke und Hauptplatz geben. Es braucht neben Bürgerbeteiligung dabei auch politischen Mut, um tiefgreifende Verbesserungen anzupacken.

Beim Treffpunkt zu Begegnungszonen wurde präsentiert und diskutiert
Beim Treffpunkt zu Begegnungszonen wurde präsentiert und diskutiert

Was bringt die Zukunft?

Als konkrete nächste Schritte wurden temporäre Begegnungszonen vorgeschlagen, die während lokaler Feste wie dem Gauklerfest und dem Roten Teppich getestet werden könnten. Diese Maßnahmen würden es ermöglichen, die Reaktionen der Bürgerinnen und Bürger auf neue Akzente im Ortskern zu bewerten und entsprechend anzupassen, bevor dauerhafte Änderungen implementiert werden.

Doch auch in Wohnstraßen, wo ab Juli die Umsetzung der 30er Zone Thema sein wird, müssen Bürger:innen über die Möglichkeiten von Begegnungszonen vor der eigenen Haustür informiert werden. Dort könnte man nicht nur vor der eigenen Haustür ein Stück mehr Lebensqualität durch mehr Grün und weniger Hitze und Lärm schaffen. Die Anrainer solcher Straßen können der Gemeinde langfristig auch helfen Geld zu sparen, da Gehsteige und teure Asphaltflächen reduziert werden könnten.

BLOP! verpflichtet sich, den Dialog und die öffentliche Diskussion fortzuführen, um Oberpullendorf nachhaltig und vor allem gemeinsam mit allen politischen Kräften weiterzuentwickeln und die Lebensqualität für alle zu verbessern.

Eine Begegnungszone bringt schattige Plätze, respektvollen Verkehr und mehr Wohlfühlqualität für alle
Eine Begegnungszone bringt schattige Plätze, respektvollen Verkehr und mehr Wohlfühlqualität für alle

Fazit zum Treffpunkt Begegnungszonen

Die Einrichtung von Begegnungszonen ist nur ein Beispiel dafür, wie aktive Bürgerbeteiligung direkt zur Verbesserung der städtischen Lebensqualität beitragen kann. Wir laden alle Einwohnerinnen und Einwohner ein, sich aktiv einzubringen und die Zukunft Oberpullendorfs mitzugestalten. Ihre Meinungen, Ideen und Ihr Engagement sind entscheidend, um unsere Stadt noch lebenswerter zu machen. Dazu wird seitens BLOP! auch eine Bürgerumfrage zu Begegnungszonen angedacht, die im Juni starten soll.

Für weitere Informationen und um an bevorstehenden Veranstaltungen teilzunehmen, bleiben wir einfach in Kontakt.